Landbier-Metropole mit Tradition

Das erste Bier wurde in Hallenberg spätestens 1543 gebraut und es hatte schnell einen legendären Ruf. Im Grunde geht das Bierbrauen am äußersten südlichen Zipfel Westfalens auf den politischen Willen des damaligen Landesherren zurück. Der hatte sich über den zunehmenden Import von Bier aus dem benachbarten Hessen und die daraus entstehende Abhängigkeit geärgert und den Städten in seinem Herrschaftsgebiet befohlen, selbst Bier zu brauen. Die Hallenberger entwickelten darin schnell großes Geschick.

 

Das Hallenberger Bier war weit über die Stadtgrenzen hinaus für seine Qualität bekannt. Die örtliche Chronik berichtet von „fremden Biertrinkern, die oft stundenweit herkamen, um sich bei einem Glase Hallenberger Bier zu vergnügen“ und dass „das Temperament der Hallenberger aufgeräumt und munter“ sei.

 

 

 

 

 

Einen sehr außergewöhnlichen Biertest zeigt ein Notgeldschein der Stadt Hallenberg von 1921. Die Ratsherren nahmen auf einer Bank Platz, auf die zuvor Hallenberger Bier gegossen worden war. Nach einigen Minuten erhoben sie sich wieder. Blieb die Bank am Gesäß der Honoratioren kleben und hob sich an, war das Bier gut.

 

Die Bier-Legende lebt auf

 

 In den Wirren des 1. Weltkrieges endete die Brauerei-Tradition in Hallenberg. Das letzte Brauhaus wurde 1961 abgerissen.

 

Heute gilt der alte Spruch wieder, den Ratsherren nach der Bierprobe gesagt haben sollen: "Das Hallenberger Bier ist kütt Bier, es trecket em de Ögen zü" oder auf Hochdeutsch: "Das Hallenberger Bier ist gutes Bier, es drückt einem die Augen zu!"

 

Die Ratsherren-Bierprobe wurde bei der Eröffnung des Brauhofs im Juni 2018 in einer wunderbaren Zeremonie vom Rat der Stadt Hallenberg erstmals wieder durchgeführt. Beim Hoffest soll das ab sofort wieder jedes Jahr im Juni geschehen.